Mit lokalen Elektrizitäts-gemeinschaften (LEG) Solarstrom im Quartier teilen
Alles zum Thema lokale Elektrizitätsgemeinschaft (LEG)
- Was ist eine lokale Elektrizitätsgemeinschaft? Die LEG einfach erklärt
- Was ist der Unterschied zwischen LEG und ZEV?
- Wie fördert die LEG nachhaltigen Solarstrom?
- Wie werden Sie Teil einer LEG? ewz.solarquartier
- Wie funktioniert die lokale Elektrizitätsgemeinschaft?
- So wird Ihr Solarstrom verrechnet
- Welche Vorteile bringt die lokale Elektrizitätsgemeinschaft?
- FAQ: häufige Fragen zu lokalen Energiegemeinschaften

Was ist eine lokale Elektrizitätsgemeinschaft? Die LEG einfach erklärt
In einer lokalen Elektrizitätsgemeinschaft (LEG) können Verbraucher*innen nachhaltigen Solarstrom aus dem eigenen Quartier oder der Gemeinde beziehen, während Produzent*innen ihren überschüssigen Solarstrom direkt an ihre Nachbar*innen verkaufen können.
Die Fördermassnahme ist im neuen Stromgesetz verankert und soll für Solarstromproduzent*innen wie auch Solarstromabnehmer*innen Preisstabilität und Planungssicherheit ermöglichen sowie den Ausbau der Solarenergie weiter vorantreiben.

Was ist der Unterschied zwischen LEG und ZEV?
Der Zusammenschluss zum Eigenverbrauch (ZEV) ist nur innerhalb der gleichen Liegenschaft möglich. Das bedeutet, dass sich nur Parteien zusammenschliessen könne, die sich denselben Netzanschluss teilen. Der Strom wird nicht ins öffentliche Netz eingespeist, sondern direkt innerhalb der Liegenschaft verbraucht.
Dadurch fällt für die Bewohner*innen der Netznutzungstarif sowie die Tarifkomponente «Abgaben und Leistungen» weg. Auch ist man innerhalb eines ZEV nicht mehr Kund*in beim lokalen Energieversorger, sondern der ZEV als Ganzes ist «Kunde».
Bei der LEG, also der lokalen Elektrizitätsgemeinschaft, können sich alle interessierten Parteien, die sich auf der gleichen Netzebene, sprich gemeinsam auf Netzebene 5 oder 7, befinden, zu einer LEG zusammenschliessen.
Eine LEG kann sich je nach Netztopologie über einen Strassenzug, ein ganzes Quartier oder sogar eine kleinere Gemeinde erstrecken.
Da nur ein Teil des öffentlichen Stromnetzes dafür genutzt wird, gilt ein reduzierter Netznutzungstarif für den verbrauchten Solarstrom. Zudem bleibt man als Einzelperson Kund*in des Energiedienstleisters.

Wie fördert die LEG nachhaltigen Solarstrom?
Solaranlagen auf dem Dach werden für Hausbesitzer*innen und Unternehmen dank lokalen Elektrizitätsgemeinschaften (LEG) finanziell attraktiver. Gleichzeitig können Mieter*innen einfacher Solarstrom aus dem Quartier oder der Gemeinde beziehen.
Einspeisen lohnt sich kaum
«Heute werden Solaranlagen oftmals auf einen optimalen Eigenverbrauchsgrad dimensioniert, wodurch das Solarpotenzial auf Schweizer Dächern nicht immer ausgeschöpft wird», sagt Frank Koster, Produktmanager Photovoltaik bei ewz und Mitentwickler von ewz.solarquartier.
Der Grund: «Die Einspeisevergütung bietet im Vergleich zum lokalen Stromverkauf weniger Investitionssicherheit, da sie künftig an einen Referenzmarktpreis gekoppelt ist, der den volatilen Strommarkt widerspiegelt.»
Neue Regelung bietet finanzielle Sicherheit
Auf Nachfrage führt der Verband Swissolar aus, dass das neue Stromgesetz bereits ab 2026 zu tieferen und saisonal schwankenden Einspeisevergütungen von Solarstrom führen werde. Dadurch werde es für Anlagenbesitzer*innen umso wichtiger, den Eigenverbrauch zu erhöhen und gleichzeitig Stromabnehmer*innen in der Nachbarschaft zu finden.
Genau dafür sei eine LEG da. In einer solchen Gemeinschaft werden dann längerfristige Abnahmeverträge mit Verbraucher*innen abgeschlossen, was für Solaranlagenbesitzer*innen Planungssicherheit schaffe.
Dadurch ändern sich die erwähnten Bedingungen. Denn eine LEG lohnt sich insbesondere dann, wenn auf einem Gebäude die Solarstromproduktion den Eigenverbrauch deutlich übersteigt, also das ganze Dach genutzt wird.
Stabile und höhere Beiträge dank geringerer Netznutzung
In der lokalen Elektrizitätsgemeinschaft erhalten Produzent*innen von Solarenergie also künftig stabile Vergütungen, die keinen Marktschwankungen unterliegen und in der Regel auch höher sein werden als die zeitgleich existierende Einspeisevergütung.
Denn für den lokal ausgetauschten Solarstrom wird nicht mehr der gesamte Netznutzungstarif verrechnet, sondern lediglich 60 Prozent. Dies ermöglicht, dass Produzent*innen attraktive Vergütungen erhalten, ohne dass die Verbraucher*innen mehr für den Solarstrom bezahlen müssen als für ein vergleichbares Stromprodukt aus dem Netz. Gleichzeitig erhalten Konsument*innen lokal produzierte erneuerbare Energie.
[lesen Sie nach der Projektinfo-Box weiter im Artikel]
ewz.solarquartier – Mehr zum Pionierprojekt
ewz.solarquartier ist ein Pionierprojekt von ewz. Während rund zwei Jahren hat ewz die Entwicklung des neuen Stromgesetzes intensiv verfolgt und parallel dazu bereits die Umsetzung von LEG vorbereitet. Damit Stadtzürcher*innen sich für die LEG anmelden können, hat ein interdisziplinäres Team von der ersten Idee bis zum «Solar-Match» am Projekt gearbeitet.
Um die Teilnahme an ewz.solarquartier so einfach wie möglich zu machen, wurde viel in ein möglichst automatisiertes und digitales Kundenerlebnis investiert. Von der Anmeldung bis zur ersten LEG-Abrechnung reichen ein paar wenige Klicks.
Möchten Sie auch an der Energiezukunft mitarbeiten? Hier geht’s zu Jobs bei ewz: www.ewz.ch/jobs



Wie werden Sie Teil einer LEG? ewz.solarquartier
Damit Sie Teil einer lokalen Elektrizitätsgemeinschaft in der Stadt Zürich werden, können Sie sich direkt bei ewz.solarquartier anmelden.
Zum Anmeldeformular für Strombezug aus einer LEG
Seit August 2025 können Sie die Teilnahme an ewz.solarquartier verbindlich bestellen. ewz sucht für Sie nach einem lokalen «Solar-Match». Sobald ein Match gefunden ist, bildet ewz eine LEG und Sie erhalten Strom aus Sonnenenergie. Gleichzeitig profitieren Sie von attraktiven Konditionen.
Bei ewz.solarquartier kostet der bezogene Strom inkl. Netznutzung gleich viel wie der Standardstromtarif. Für Kund*innen von ewz.natur macht es also keinen Unterschied, ob sie am Tag lokalen Solarstrom oder nachts regulären Strom beziehen. Zudem unterstützen Sie damit den Solarausbau in der Stadt Zürich.
Wie können Sie als Solarstromproduzent*in bei ewz.solarquartier mitmachen?
Besitzen Sie eine Solaranlage und möchten überschüssigen Solarstrom mit Ihren Nachbar*innen oder den Freund*innen im Quartier teilen? Dann können Sie sich via ewz.solarquartier als Produzent*in anmelden und sobald es einen oder mehrere «Solar-Matches» gibt, sind Sie Teil der lokalen Elektrizitätsgemeinschaft.

Wie funktioniert die lokale Energiegemeinschaft?
Damit jederzeit klar ist, wer wie viel Solarstrom liefert oder bezieht, installiert ewz kostenlos bei allen Mitgliedern der Energiegemeinschaft einen Smart Meter. Das Gerät liefert alle 15 Minuten pseudonymisierte Daten, wie viel LEG-Strom geliefert oder verbraucht wird.
Für wen lohnt sich eine lokale Elektrizitätsgemeinschaft?
Eine LEG-Teilnahme lohnt sich für Produzent*innen mit viel überschüssigem Solarstrom, der heute einfach ins Netz eingespeist wird. Denn innerhalb einer LEG wird der überschüssige Strom in der Regel höher vergütet als via Rückspeisevergütung.
Auch für interessierte Mieter*innen und Besitzer*innen von Liegenschaften, die keine Solaranlage installieren können, lohnt sich die Energiegemeinschaft. Sie können auf diese Weise zu einem fairen Preis lokal produzierte erneuerbare Energie beziehen.


Welche Vorteile bringt die lokale Elektrizitätsgemeinschaft?
Eine lokale Energiegemeinschaft bringt sowohl für Solarstromproduzent*innen wie auch für -konsument*innen Vorteile.
Die Vorteile für Sie als Verbraucher*in der LEG
- Sie können unabhängig von Ihrer Wohnsituation und Ihrem*Ihrer Vermieter*in lokal etwas für die Energiewende und den Klimaschutz tun.
- Sie können lokal produzierten nachhaltigen Solarstrom beziehen und fördern.
- Sie profitieren von attraktiven Konditionen. Denn der aus der LEG bezogene Strom kostet gleich viel wie das ewz Standardstromprodukt aus dem Netz.
- Dank ewz.solarquartier haben Sie keinerlei administrativen Aufwand mit der lokalen Energiegemeinschaft. Sie bezahlen Ihre Stromrechnung wie gehabt und sehen, wie viel Solarstrom Sie aus der Nachbarschaft erhalten haben. Alles andere erledigt ewz für Sie.
Die Vorteile der LEG für Sie als Produzent*in von Solarstrom
- Sie können Ihre Solaranlage auf die maximal verfügbare Dachfläche dimensionieren.
- Sie erhalten für jede Kilowattstunde überschüssigen Solarstrom eine faire Vergütung, die unabhängig von schwankenden Marktpreisen ist.
- Eine LEG bietet Ihnen Investitionssicherheit für Ihre Solaranlage.
- Sie leisten einen aktiven und wichtigen Beitrag zur Energiewende und erneuerbaren Stromversorgung.
- Sie ermöglichen Menschen, die keine Solaranlage installieren können, klimafreundlichen Solarstrom lokal zu beziehen.
- Dank ewz.solarquartier haben Sie keinerlei administrativen Aufwand, profitieren von einer einfachen Abwicklung und dem verlässlichen Betrieb der Energiegemeinschaft.

Häufige Fragen zu lokalen Energiegemeinschaften
Kann ich unabhängig vom Energiedienstleister eine LEG gründen?
Ja, in der Schweiz können Solarstromproduzent*innen gemeinsam mit Nachbar*innen unabhängig von den Energieunternehmen eine lokale Elektrizitätsgemeinschaft bilden und den Preis für den Solarstrom eigenständig aushandeln. Allerdings bedingt dies einen erheblichen administrativen Aufwand.
Aus diesem Grund bieten Energiedienstleister wie ewz die Möglichkeit, einer von ihnen betriebenen lokalen Energiegemeinschaft beizutreten.
Ab wann bekomme ich Solarstrom von ewz.solarquartier?
Interessierte Personen in der Stadt Zürich können sich direkt für ewz.solarquartier anmelden. Bei einem Match erfolgt die Zuweisung in die passende Energiegemeinschaft. Ab Januar 2026 sollen die ersten lokalen Energiegemeinschaften in Betrieb gehen und abgerechnet werden.
Wie wird Ihr Solarstrom aus dem Quartier verrechnet?
Aus den Daten der Smart Meter berechnet ewz, wie viel Solarstrom Sie von dem*der Nachbar*in erhalten und wie viel Strom Sie aus dem allgemeinen Netz bezogen haben.
«Die einzelnen Verbräuche werden dann separat auf der Stromrechnung ausgewiesen – einmal für den Strom aus der Energiegemeinschaft und einmal für den Reststrombezug aus dem Netz», erklärt Frank Koster von ewz.
Was passiert, wenn innerhalb der LEG zu wenig Solarstrom produziert wird?
Wird innerhalb der lokalen Energiegemeinschaft zu wenig Solarstrom produziert, liefert der zuständige Netzbetreiber wie gewohnt Strom aus dem Netz.
Was passiert mit überschüssigem Solarstrom, der nicht in der LEG verbraucht wird?
Produzieren die Solaranlagen der LEG mehr Strom, als zu diesem Zeitpunkt in der LEG verbraucht wird, wird dieser Strom ganz normal ins Netz eingespeist und zum Rückvergütungstarif entgolten.
Muss ich eine Solaranlage besitzen, um an einer LEG teilzunehmen?
Nein. Denn die LEG soll gerade jenen Personen lokalen Solarstrom liefern, die keine Möglichkeit haben, eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach oder an der Fassade zu installieren.
Was ist der Unterschied zwischen der LEG und dem virtuellen ZEV?
Der virtuelle ZEV ist dort besonders attraktiv, wo mehrere Liegenschaften via Verteilkabine ans Stromnetz angeschlossen sind – meist in ländlichen Gebieten. Alle Parteien hinter derselben Verteilkabine können sich zum virtuellen ZEV zusammenschliessen. Beim konventionellen ZEV wie auch beim virtuellen ZEV regeln Administration und Rechtliches die Parteien oftmals unter sich oder engagieren einen externen Anbieter.
Wann macht eine LEG mehr Sinn als der virtuelle ZEV?
Eine lokale Energiegemeinschaft lohnt sich insbesondere im städtischen Gebiet, wo der virtuelle Zusammenschluss zum Eigenverbrauch, kurz vZEV, oft nicht machbar ist.
Der Grund: Städtische Netze haben in der Regel keine Verteilkabinen, sondern ein Stammkabel im Boden. Von diesen Stammkabeln gibt es Abzweigungen in die einzelnen Gebäude, die den Netzanschlusspunkt bilden. Virtuelle ZEV müssen hinter dem gleichen Netzanschlusspunkt sein. In städtischen Netzen ist ein virtueller ZEV somit zwar möglich, aber der Perimeter ist in der Regel begrenzter als bei den Verteilkabinen im ländlichen Netz, wo der Verteilkasten als Netzanschlusspunkt gilt.
Was heisst pseudonymisierte Daten?
Pseudonymisierung ist ein Mechanismus, bei dem personenbezogene Daten eines bestimmten Menschen nicht mehr ohne Verwendung zusätzlicher Informationen zugeordnet werden können. Pseudonymisierte Daten sind nach wie vor Personendaten, für die das Datenschutzrecht gilt.