
Renaturierung von Gewässern
Definition Renaturierung
Bei einer Renaturierung werden kultivierte Landschaften wie Feuchtgebiete, aber auch Gewässer und deren Ufer, in ihren ursprünglichen, natürlichen Zustand zurückgebaut. Das Bundesamt für Umwelt (BAFU) versteht darunter die Revitalisierung von Fliessgewässern und Seeufern sowie die Reduktion der negativen Auswirkungen der Wasserkraft gemäss Gewässerschutzgesetz.
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Renaturierung vs. Revitalisierung
Eine Revitalisierung von Naturräumen wie etwa Flüssen oder stehenden Gewässern ist eine abgeschwächte Form der Renaturierung. Bei einer Revitalisierung von Flüssen oder Bächen werden einzelne Abschnitte und Aspekte des Fliessgewässers wieder natürlicher gemacht. Aber die Gewässer werden nicht in ihren ursprünglichen «wilden» Zustand zurückversetzt.
In der Schweiz werden heutzutage praktisch keine Renaturierungen im eigentlichen Sinn mehr gemacht. Denn die Rückversetzung einer Landschaft in ihren ursprünglichen Zustand vor der Nutzung durch den Menschen ist kaum mehr möglich. Umgangssprachlich hat sich jedoch der Begriff Renaturierung durchgesetzt. Deshalb verwenden wir in der Folge die beiden Begriffe synonym.
Ziele von Renaturierungen
Das übergeordnete Ziel solcher Renaturierungen ist die Wiederherstellung von naturnahen Bächen, Flüssen und Seen mit ihren charakteristischen Tier- und Pflanzenarten.
Die Strukturvielfalt von Gewässern und der natürliche Geschiebetransport sollen verbessert werden. Die verschiedenen Lebensräume im und am Gewässer werden wieder miteinander vernetzt/verbunden, beispielsweise damit Fische wieder auf- und abwandern können.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Hochwasserschutz, welcher durch solche Renaturierungen verbessert wird, indem die Abflusskapazität erhöht wird.


Beispiele von Renaturierungen
Der Inn wird auf einer Länge von rund 12 Kilometern zwischen St. Moritz und Zuoz renaturiert. Die wertvolle Auenlandschaft hat wieder Raum, um sich zu entfalten. Lesen Sie hier die Reportage.
Die Simmi ist ein kleiner Bach, der im St. Galler Rheintal in den Werdenberger Binnenkanal mündet. Der unterste Abschnitt in der Gemeinde Gams wurde über mehrere Jahre revitalisiert und der Natur wieder mehr Fläche zugesprochen.
Auch Moore werden revitalisiert, wie etwa das Gebiet Stocklen am Greifensee. Hier wurde die ehemalige Moorlandschaft in ihren naturnahen Zustand zurückversetzt und wieder vernässt. Viele bedrohte Tiere und Pflanzen finden hier nun wieder einen Lebensraum.
Die Plattform Renaturierung führt weitere abgeschlossene Renaturierungsprojekte auf und zeigt gelungene ökologische Aufwertungen und Beispiele für naturnahe Erholungsräume.
Ökostrom für den Schutz der Biodiversität
Alle drei vorgestellten Projekte wurden mithilfe des naturemade star-Fonds von ewz revitalisiert. Kundinnen und Kunden, die naturemade star-zertifizierten Ökostrom beziehen, leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Biodiversität und zum Gewässerschutz.
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Vor- und Nachteile von Renaturierungen
Vorteile von Renaturierungen
- Die Biodiversität von Flora und Fauna wird gefördert, was angesichts des Klimawandels enorm wichtig ist.
- Die neuen Lebensräume rund um die Gewässer wie auch breitere Flüsse und Bäche bieten besseren Hochwasserschutz.
- Es entstehen Naherholungsgebiete für die Menschen.
- Wieder vernässte Moorgebiete können das Mikroklima lokal positiv beeinflussen. Sie nehmen bei Starkregen viel Wasser auf. Bei Hitze und Trockenheit geben sie das gespeicherte Wasser langsam an die Umgebung ab und mildern dadurch beide Extreme.
- Renaturierte Gewässer- respektive Ökosysteme können das Wasser und die Luft besser reinigen, halten Böden gesund und können mehr CO2 aufnehmen. Man spricht von Ökosystemleistungen. Diese werden durch Renaturierungen reaktiviert.
Nachteile von Renaturierungen
- Renaturierungen brauchen enorm viel Planung und Zeit. Der Bewilligungsprozess und allfällige Umzonungen wie auch Landverkäufe oder Entschädigungen können viel Zeit und Ressourcen in Anspruch nehmen.
- Renaturierungen sind sehr kostenintensiv, da es sich oft um grosse bauliche Massnahmen in empfindlichen Ökosystemen handelt.
Häufig gestellte Fragen
Was macht man bei einer Renaturierung?
Bei einer Renaturierung werden kultivierte Landschaften wie Feuchtgebiete, aber auch Gewässer und deren Ufer in ihren ursprünglichen, natürlichen Zustand zurückgebaut.
Was heisst Renaturierung?
Renaturierung bedeutet, Natur in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzen.
Was ist der Unterschied zwischen Renaturierung und Revitalisierung?
Bei einer Renaturierung werden Landschaften in ihren ursprünglichen, unverbauten Zustand zurückversetzt. Bei einer Renaturierung geht es um die ökologische Aufwertung: Einzelne Aspekte und Abschnitte werden natürlicher gemacht, sodass das Ökosystem wieder funktioniert.
Was ist der Unterschied zwischen Renaturierung und Revitalisierung?
Bei einer Renaturierung werden Landschaften in ihren ursprünglichen, unverbauten Zustand zurückversetzt. Bei einer Renaturierung geht es um die ökologische Aufwertung: Einzelne Aspekte und Abschnitte werden natürlicher gemacht, sodass das Ökosystem wieder funktioniert.