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Klimawandel in der Schweiz

Natürlich ist auch die Schweiz vom Klimawandel betroffen. Hier zeigen wir, was die Auswirkungen der Klimaerwärmung sind, mit welchen Massnahmen und Anpassungen die Folgen dieser Veränderung abgemildert werden können und was jede und jeder von uns für den Klimaschutz tun kann.

Was ist eigentlich das Klima?

Der Begriff Klima beschreibt den durchschnittlichen Zustand von Wetterfaktoren an einem bestimmten Ort, in einer Region oder global über einen Zeitraum von mindestens 30 Jahren. Dazu gehört auch der Schwankungsbereich von Wetterfaktoren wie Temperatur, Niederschlag oder Sonnenscheindauer.

Das Klima umfasst dabei nicht nur die Atmosphäre, sondern auch Eis und Gletscher, Böden oder die Ozeane respektive das Wasser. 

Dagegen beschreibt das Wetter den Zustand der Atmosphäre und dessen Schwankungen über einen Zeitraum von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Wochen.

Ein Beispiel: Ein einzelnes Gewitter ist dem Wetter zuzuordnen. Die Häufigkeit und die durchschnittliche Intensität von Gewittern in den letzten 30 Jahren in einer Region gehören zum Klima dieser Region. 

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Der Treibhauseffekt kurz erklärt

Beim Treibhauseffekt handelt es sich grundsätzlich um einen natürlichen Prozess in der Atmosphäre. Er ist für uns Menschen durchaus von Vorteil, denn ohne diesen wärmenden Effekt wäre es auf der Erde im Schnitt rund 30 Grad Celsius kälter, also etwa –18 Grad Celsius. 

So funktioniert der Treibhauseffekt: Die kurzwelligen Sonnenstrahlen treffen auf die Erdoberfläche. Hier werden sie von der Erdoberfläche aufgenommen (absorbiert) und zum Teil als langwellige Wärmestrahlen in die Atmosphäre zurückgeschickt.

Statt dass diese Wärme einfach ins All verschwindet, wird ein Teil der Wärmestrahlung auf verschiedene Weise zurückgehalten. Dazu gehören beispielsweise Wolken und Treibhausgase wie Wasserdampf oder Kohlenstoffdioxid (CO2). Sie schicken einen Teil der Wärmestrahlung zurück zur Erde, wodurch es wärmer wird. Zu den wichtigsten Treibhausgasen gehören neben den genannten auch Methan (CH4), Lachgas (N2O) oder Ozon (O3).

Seit der industriellen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts hat der Mensch unter anderem durch das Verbrennen fossiler Energieträger, also Kohle, Erdöl und Erdgas, den Treibhauseffekt verstärkt, so dass die Durchschnittstemperaturen insbesondere ab dem 20. Jahrhundert gestiegen sind. Man spricht auch vom anthropogenen Treibhauseffekt.

Klimaerwärmung in der Schweiz 

Die Schweiz ist überdurchschnittlich stark von der Klimaerwärmung betroffen.

Klimawandel bis heute 

In der Schweiz ist die Durchschnittstemperatur in den letzten 150 Jahren um rund 2 Grad Celsius gestiegen. Das ist mehr als doppelt so viel wie im weltweiten Durchschnitt. Die vergangenen zehn Jahren waren im Schnitt sogar bereits 2,5 Grad Celsius wärmer als der vorindustrielle Durchschnitt von 1871 bis 1900, wie Meteo Schweiz, das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie, auf seiner Website schreibt.

Künftige Klimaerwärmung in der Schweiz

Laut dem «National Center for Climate Services» des Bundes (NCCS) ist bis 2060 mit einem weiteren Temperaturanstieg von bis zu 3,3 Grad Celsius zu rechnen, falls keine Klimaschutzmassnahmen ergriffen werden. Schaffen wir es jedoch, weltweit schnelle und griffige Massnahmen gegen die Klimaerwärmung zu etablieren, fällt die globale Erwärmung weniger stark aus. In der Schweiz liesse sich der Temperaturanstieg auf zwischen 0,7 und 1,9 Grad im Vergleich zum Zeitraum 1981–2010 begrenzen, wie aus den Klimaszenarien 2018 des Bundesamts für Umwelt (BAFU) hervorgeht.

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Warum erwärmt sich die Schweiz stärker als der weltweite Durchschnitt?

Dass die Schweiz stärker von der globalen Erwärmung betroffen ist, liegt an zwei Haupteffekten, wie Meteo Schweiz schreibt. Erstens erwärmen sich die Luft über Landmassen deutlich stärker als jene über Ozeanen und Wassermassen. Derzeit liegt der globale Schnitt über Land bei +1,6 Grad Celsius im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter.

Zweitens nimmt die Erwärmung auf der Nordhalbkugel gegen den Pol hin zu. Man geht davon aus, dass unter anderem die Oberfläche durch die abnehmende Schnee- und Eisbedeckung mehr Sonnenstrahlung aufnimmt und ein stärkerer Wärmetransport in Richtung Nordpol stattfindet. Da die Schweiz in den mittleren nördlichen Breiten liegt, ist sie auch von diesem zweiten Effekt betroffen.

Eine Parkbank am Ufer eines Sees, die wegen Hochwasser im Wasser steht, daneben Bäume.
Naturkatastrophen gab es schon immer – was sie mit der Klimaerwärmung zu tun haben, versuchen die Berichte des IPCC zu beleuchten.

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Folgen und Auswirkungen des Klimawandels in der Schweiz

Der Klimawandel hat mehrheitlich negative Auswirkungen auf die Schweiz und wirkt sich auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft gleichermassen aus.

Das Wetter wird extremer werden. Die Klimaszenarien 2018, welche Meteo Schweiz gemeinsam mit Forschungspartnern erstellt hat, zeigen vier Hauptveränderungen, welche die Klimaerwärmung mit sich bringt und die bereits in den Messungen der letzten 150 Jahre ersichtlich sind. 

Trockenere Sommer

Bis Mitte des 21. Jahrhunderts wird der Sommer mit 2,5 bis 4,5 Grad Celsius deutlich wärmer, und es wird in den Sommermonaten bis zu 25% weniger Niederschläge geben. Die Verdunstung nimmt zu, was die Böden zusätzlich austrocknen lässt und unsere Landwirtschaft sowie die Energieversorgung und die Wasserwirtschaft beeinträchtigt. Auch Ökosysteme wie Wälder oder Moore werden stark beeinträchtigt. 

Mehr Hitzetage und Hitzewellen 

Sind die Böden zu stark ausgetrocknet, fehlt die kühlende Verdunstung. Dadurch verdoppeln bis verdreifachen sich in den tieferen Lagen die Hitzetage. Doch nicht nur die Hitzetage, sondern auch die Höchsttemperaturen nehmen zu. Hitzeperioden werden häufiger und dauern länger. Dies gefährdet die Gesundheit von Menschen und Tieren und setzt die Vegetation grundsätzlich unter grossen Stress.  

Intensivere und häufigere Niederschläge

Da wärmere Luft mehr Wasser aufnehmen kann, nämlich rund 7% pro Grad Celsius, werden Starkniederschläge intensiver und häufiger werden. Das betrifft alle Jahreszeiten. Auch die Jahrhundertereignisse werden heftiger – im Winter um rund 10%, im Sommer um rund 20%. Bereits jetzt erarbeiten Schweizer Städte wie Bern, Zürich oder Basel Konzepte für sogenannte Schwammstädte, die das Wasser besser aufnehmen können und die Bevölkerung besser schützen.

Schneearme Winter mit steigender Nullgradgrenze 

Der Schweizer Winter wird wärmer und schneeärmer. Die Temperaturen steigen bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts um 2 bis 3,5 Grad Celsius. Dadurch steigt die Nullgradgrenze um 400 bis 650 Meter. Durch die Erwärmung fällt im Winter mehr Regen, wodurch es weniger schneereiche Regionen geben wird.

Massnahmen gegen den Klimawandel 

Um die Klimaerwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius und wenn möglich auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, hat die Schweiz 2015 das Übereinkommen von Paris ratifiziert. Ziel war es, die Treibhausgas-Emissionen rasch und deutlich zu senken. Als langfristige Klimastrategie will der Bund die Treibhausgas-Emissionen bis 2050 auf netto-null reduzieren. 

Das Netto-Null-Ziel bedeutet, dass unvermeidbare CO2-Emissionen durch natürliche und technische Speicher der Atmosphäre entzogen werden müssen. Ein Beispiel für eine technische Lösung ist der CO2-Filter von Climeworks, der CO2 direkt bei der Kehrichtverbrennungsanlage in Hinwil abscheidet.

Das Pariser Klimaabkommen richtet sich nach dem Territorialprinzip. Das heisst, jedes Land reduziert die Emissionen auf seinem Gebiet auf netto-null. Deshalb sind im Schweizer Treibhausgasinventar lediglich die inländischen Emission dokumentiert, nicht aber jene, die durch die Produktion von Konsumgütern im Ausland verursacht werden. Diese Emissionen liegen im Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Länder. Auch der internationale Flug- und Schiffsverkehr sind vom Abkommen ausgenommen. Zwei Umstände, die am Abkommen auch kritisiert werden.

Was jede und jeder Einzelne tun kann

In der Schweiz betragen die aktuellen Pro-Kopf-Emissionen rund 13 Tonnen CO2-eq pro Jahr. Das Gute ist, dass jede und jeder von uns diese Emissionen senken kann. Wir haben einige Tipps zusammengestellt, die besonders effektiv sind, wenn es darum geht, den eigenen CO2-Fussabdruck, aber auch die Umweltbelastung zu reduzieren.

Im Alltag nachhaltig leben und damit Ressourcen zu sparen und zu schonen, hilft auch, die eigenen Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Wir haben die wichtigsten Tipps in den Bereichen Ernährung, Wohnen und Mobilität zusammengetragen.

Energie sparen sollten wir nicht nur im Winter, sondern wir können es problemlos auf das ganze Jahr ausdehnen. Schliesslich ist die umweltfreundlichste Energie jene, die nicht produziert werden muss, wie es so schön heisst. Die besten Tipps finden Sie in der Übersicht zum Thema Energie sparen.

Anpassung an den Klimawandel

Die Klimaerwärmung lässt sich mit den entsprechenden Massnahmen zwar abmildern, doch ganz verhindern lässt sie sich nicht mehr. Deshalb hat der Bund einen Aktionsplan zur Anpassung an den Klimawandel entwickelt, welcher alle fünf Jahre überarbeitet wird. Der aktuelle Aktionsplan 2020–2025 beinhaltet 75 Massnahmen auf Bundesebene. 

63 Massnahmen betreffen Aktivitäten in einzelnen Sektoren wie Wasserwirtschaft, Biodiversität, Bodenschutz, Landwirtschaft oder Energie und Wohnungswesen. Die übrigen 12 Massnahmen sind sektorübergreifend und zielen unter anderem darauf ab, die Wissensgrundlagen zu verbessern.

Häufige gestellte Fragen

Was war der wärmste Tag in der Schweiz?

Der bisher heisseste Tag war der 11. August 2003, als in Grono (GR) 41,5 Grad Celsius gemessen wurden.

Was verändert sich durch den Klimawandel in den Schweizer Alpen?

Die Baumgrenze steigt und die Alpen werden durch die schwindenden Gletscher trockener. Alpwirtschaft wird wegen des Wassermangels immer schwieriger werden. In hochalpinen Lagen kann es wegen der auftauenden Permafrostböden zu Felsstürzen und Erdrutschen kommen.