Magazin Rubriken Energie sparen

Energie sparen in der Küche:
9 Tipps für energieeffizientes Kochen und Backen

Kaum zu glauben, aber wahr: Schweizer Haushalte verbrauchen rund 13% ihres gesamten Strombedarfs in der Küche – es kann sogar sehr schnell auch mehr sein, wenn viel gekocht und gebacken wird
(Quelle: BFE, Stromverbrauch eines typischen Haushalts als PDF).
Hier finden Sie die wichtigsten Tipps zum Energie sparen beim Kochen und Backen.
TIPPS von powernewz
Energie sparen beim kochen und backen. Kochtöpfe stehen auf dem Herd. Im Hintergrund schneidet eine Frau Gemüse

Auch wenn Sie keinen Gasherd zuhause haben: Dank unserer Tipps können Sie viel Strom sparen.

Es lohnt sich: Der Stromverbrauch in der Küche lässt sich mit den richtigen Spartipps halbieren. Da wir im Winterhalbjahr die Herdplatten und den Backofen tendenziell öfter nutzen als im Sommer, könnten wir sogar einen Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten, wenn wir energiesparend kochen und backen. 

energiesparend kochen mit Induktionskochfeld
Kochtopf mit Deckel auf Induktionskochfeld

1. Energieeffiziente Geräte wählen

Zwar gibt es für Herdplatten (noch) keine Energieeffizienzklassen, aber das Induktionskochfeld spart am meisten Energie. Andere Küchengeräte wie Backofen, Steamer, Wasserkocher oder Mixer sind mit Energieeffizienzklassen versehen.

Wer beim Kauf eines neuen Geräts auf die beste Energieeffizienz achtet, spart über die Jahre jede Menge Strom und Geld.

2. Isolierpfanne und Dampfkochtopf nutzen

Jede Menge Strom lässt sich auch mit der richtigen Wahl des Kochtopfs sparen. Doppelwandige Isolierpfannen sparen gegenüber herkömmlichen Töpfen bis zu 60 Prozent Strom. Ein Dampfkochtopf spart immerhin noch einen Drittel der Energie.

ewz-Energieberater Silvan Graf empfiehlt zudem: «Wenn es ums Garen geht, ist der Dampfkochtopf gegenüber dem Steamer klar energiesparender.» 

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Nahaufnahme Induktionskochfeld. Energie sparen
Kleiner Kochtopf gefüllt mit Tomatensauce

3. Lieber eine zu kleine Platte als eine zu grosse

Wählen Sie den kleinstmöglichen Topf zum Kochen. Denn auch das Erhitzen des Materials verbraucht Strom. Noch wichtiger ist jedoch, dass Sie den Topf auf eine passende Herdplatte stellen. Wenn das nicht geht, wählen Sie lieber eine zu kleine Herdplatte als eine zu grosse. Schon zwei Zentimeter mehr Herdplatte als Topf verbraten 30 Prozent unnötige Energie.

Frau legt Deckel auf Kochtopf mit Kochendem Wasser. Energie sparend kochen, kochen mit Deckel

4. Immer mit Deckel kochen

Ein Deckel auf der Pfanne spart viel Energie. Das zeigt sich nur schon darin, dass man die Platte einige Stufen niedriger einstellen kann – je nachdem, was auf dem Herd steht und welche Skalierung der Herd hat. Bei Lebensmitteln wie Kartoffeln, die mit Wasser gekocht werden, spart man sogar rund 40 Prozent Energie. 

5. Wärme des Herds ausnutzen

Wer noch einen alten Herd hat mit Gusseisenplatten oder Glaskeramikkochfeldern, kann mit der Restwärme die Gerichte fertig garen. Die Kochplatten können Sie einige Minuten früher ausschalten.

Mit der Wärme, die noch in den Platten steckt, können Sie Gemüse, Pasta, Reis und Co. fertig kochen. Gleiches gilt übrigens auch für den Backofen. Das ist mit einem Induktionsherd nur sehr begrenzt möglich, dafür ist dieser ohnehin viel energiesparender als ein alter Herd.

Frau giesst heisses Wasser aus dem Wasserkocher in eine Tasse. Energiesparend Wasser kochen

6. Den Wasserkocher gezielt für Tee und Co. einsetzen

Leider spart es kaum Strom, wenn Sie Wasser für Spaghetti, Kartoffeln oder Hülsenfrüchte zuerst im Wasserkocher erhitzen. Das Wasser können Sie getrost auf dem Herd erhitzen.

Warum spart es keine Energie, wenn ich für Pasta zuerst den Wasserkocher verwende und das Wasser dann in den Topf umgiesse?

Energieberater Silvan Graf: «Wen man zum Beispiel Spaghettiwasser im Wasserkocher aufwärmt, geht es zwar meist schneller wegen der direkten Wärmeübertragung im Wasserkocher. Aber wenn man das Wasser dann in die Pfanne leert, muss erst wieder die Pfanne erwärmt werden. Man spart also Zeit, aber keine Energie.»

Soll ich den Wasserkocher nur für Tee und Instantsuppen nutzen?

«Wenn Sie das Wasser direkt für Tee, Instantsuppen oder Instantkaffee verwenden, ist der Wasserkocher die richtige Wahl. Wichtig: Erhitzen Sie nur so viel Wasser, wie Sie auch wirklich brauchen. Sonst ist der Stromverbrauch höher als nötig. Von Zeit zu Zeit lohnt es sich, den Wasserkocher zu entkalken.»

Nachaufnahme von Backofen Funktionswähler der auf Umluft zeigt

7. Mit Umluft Energie sparen beim Backen

Nutzen Sie Umluft statt Ober-/Unterhitze, spart das bis zu 15 Prozent Strom. Denn die Temperatur können Sie bis zu 30 Grad tiefer einstellen, ohne dass sich die Backzeit verlängert.

Oranger Ofenhandschuh schiebt Aufbackbrötchen in Backofen. Energiesparend kochen und backen

8. Verzichten Sie auf Vorheizen beim Backen

Vorheizen ist gerade bei modernen, energieeffizienten Geräten unnötig. Geben Sie die Speisen einfach direkt in den Ofen. Je nachdem verlängert sich die Backzeit um etwa fünf Minuten. Sie sparen aber trotzdem zumindest ein bisschen Energie.

Pasta wird auf Kochtopf geschöpft
Zwei Tupperwares gefüllt mit Pasta und Tomatensauce

9. Richtig viel Energie sparen mit Vorkochen

Kochen Sie öfter mal einen grossen Gemüseeintopf oder ein, zwei Extraportionen Pasta. Mahlzeiten aufzuwärmen, statt jedes Mal neu zu kochen, spart nicht nur extrem viel Zeit, sondern auch enorm viel Energie. Vorausgesetzt, Sie erwärmen das Essen in der Mikrowelle oder auf dem Herd und immer nur die Portion, die Sie auch essen. Aufwärmen im Backofen ist dagegen eine eher energiefressende Angelegenheit.

Zusatztipps

  • Wer Gemüse klein schneidet, verkürzt die Kochzeit, weil es schneller gart.
  • Öffnen Sie die Backofentür so selten wie möglich: Durch ständiges Öffnen gehen bis zu 20 Prozent Energie verloren.
  • Wer Gefrorenes im Kühlschrank statt im Ofen auftaut, spart doppelt Energie: Der Ofen muss nicht aufgeheizt werden, und der Kühlschrank braucht weniger Energie zum Kühlen. Achtung: Auftauen im Kühlschrank dauert je nach Lebensmittel und Menge gerne mal 24 Stunden. 

Weitere Tipps, wie Sie im Haushalt viel Energie sparen können, finden Sie in unserer Rubrik zum Thema Energie sparen.

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Bisherige Kommentare (1)
Antenen Sepp sagt:

Ändert endlich einmal etwas in der Politik. Die machen nichts im Energiesektor, zum Beispiel bei den Stromkosten. Die Politiker sind ja vielfach mit dem Energie Handel verknüpft und verdienen einen nicht unbeträchtlichen Obolus damit, den wir ja mitfinanzieren müssen. (die Armen verdienen ja viel zu wenig sei es die KK , El. Fahrzeuge etc.) Kunststück wollen alle in die Politik, günstigen Atomstrom abschaffen (Atomkraftwerke mit Milliardenkosten abbauen) Klar wohin mit dem Müll? Die Finanzen in eine vernünftige Entsorgung investieren, statt nur zu palavern. Ich habe noch nie mitbekommen das die Gegner keinen Strom brauchen, obwohl die meisten etwas gegen die Strom Erzeugung haben. Damit meine ich auch Umwelt und Naturschützer, sicher die brauchts auch, aber bitte mit Vernunft und gesundem Menschenverstand, oder wollen dieselben als Höhlenbewohner weiter Leben ohne Strom etc.
Die Frage dazu: Wie kann man daran etwas ändern? Das müsste eigentlich mit allen betroffenen möglich sein oder etwa nicht. Ich könnte noch viel über einige Unstimmigkeiten, die durch die Politik entstanden sind, schreiben, aber leider braucht es diese sogenannten Volksvertreter!!!!! auch?
Macht eure Arbeit bitte für das Allgemeinwohl des Volkes und nicht nur für euch.