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E-Mobilität Schweiz

Die Elektromobilität nimmt in der Schweiz Fahrt auf – wenn auch langsamer als in anderen europäischen Ländern. Hier finden Sie Informationen zur Förderung der E-Mobilität und zum Ladenetz in der Schweiz. 
Zudem zeigen wir die Vor- und Nachteile von Elektrofahrzeugen und schauen die Treibhausgasbilanz und die Energieeffizienz von E-Autos genauer an.
E-Mobilitaet Schweiz Auto an ladestation

Entwicklung der E-Mobilität in der Schweiz

Hierzulande fristet die E-Mobilität noch ein Nischendasein. Zwar steigt der Anteil an Elektrofahrzeugen bei den Neuzulassungen rasant, doch betrachtet man den Gesamtbestand an privaten Personenwagen, so sind Steckerfahrzeuge bisher nur mit einem sehr geringen Anteil vertreten. Die Zahlen im Überblick.

Anteil an Neuzulassungen bei Personenwagen 2022: 

In der Schweiz betrug der Anteil Steckerfahrzeuge an den Neuzulassungen knapp 26%. Spitzenreiter sind nach wie vor die Benziner mit knapp 38% der Neuzulassungen. Damit bewegt sich die Schweiz im europäischen Mittelfeld. Zum Vergleich: In Norwegen, der Nummer eins in Europa, was E-Mobilität betrifft, betrug der Anteil Steckerfahrzeuge an den Neuzulassungen knapp 88%.

  • Elektroautos (batterieelektrische Fahrzeuge/BEV): 17,8% (+4,5% gegenüber Vorjahr)
  • Plug-in-Hybride (PHEV): 8,1% (–1% gegenüber Vorjahr)
  • Hybridautos (HEV): 24.8% (+2,9% gegenüber Vorjahr)
  • Benziner: 37,8% (–4% gegenüber Vorjahr) 
  • Dieselfahrzeuge: 11,7% (–1,7% gegenüber Vorjahr)

Anteil am Bestand der privaten Personenwagen in der Schweiz 2022

  • Reine Elektroautos: 2,3%
  • Plug-in-Hybrid: 1,4% 
  • Hybrid: 4,6%
  • Benzin: 63,4%
  • Diesel: 27,9%

Zählt man die Steckerfahrzeuge, also reine Elektroautos und PHEV, zusammen, fuhren 2022 auf Schweizer Strassen 3,7% Elektroautos. Norwegen kommt hier auf rund 20%. 

Am meisten reine Elektroautos fahren übrigens mit einem Anteil von 4,6% im Kanton Zug, der auch das dichteste Netz an Elektroladestationen hat. Hier finden Sie die interaktive Grafik für alle Kantone vom Bundesamt für Statistik (BFS) sowie die ewz-Lademöglichkeiten mit Naturstrom in Zürich. 

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Förderung der Elektromobilität

Die E-Mobilität Schweiz wird auf unterschiedliche Weise gefördert. 

Swiss eMobility, der Elektromobilitätsverband der Schweiz, bietet eine gute Übersicht über die verschiedenen Förderprogramme für Käuferinnen und Käufer von E-Autos. Zum Beispiel, welche Steuererleichterungen es gibt oder welche Kantone Subventionen anbieten. 

Darüber hinaus setzt sich der Verband dafür ein, dass auf politischem Weg das Heimladen für Mieter*innen sowie Stockwerkeigentümer*innen einfacher wird.   Das Bundesamt für Strassen (ASTRA) fördert die Nutzung von Elektroautos durch den Auf- und Ausbau des Netzes an Schnellladestationen entlang der Nationalstrassen.

Powernewz E-Mobilitaet Schweiz Detailansicht aufladen

Das Auto als Stromspeicher: bidirektionales Laden

Beim bidirektionalen Laden nutzen Besitzer*innen ihr Elektroauto als Stromspeicher. Beispielsweise wird das E-Auto tagsüber von Solarstrom über das Dach geladen. Nachts, wenn die Sonne nicht scheint, gibt die Fahrzeugbatterie die Energie ans Gebäude ab.

Damit ein Elektroauto für bidirektionales Laden genutzt werden kann, muss der Gleichstrom in der Batterie wieder in Wechselstrom für die Heimnutzung umgewandelt werden. Dafür braucht entweder das Fahrzeug oder die Ladestation die entsprechende Technik.

Bidirektionales Laden wird im Zusammenhang mit der Energiewende zu einem wichtigen Thema werden. Nach wie vor ist erneuerbare Energie aus Wind und Sonne nicht ausreichend speicherbar. Elektroautos könnten künftig überschüssigen Strom speichern und bei Bedarf wieder ins Netz einspeisen oder an den Haushalt abgeben. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Vehicle-to-Home: Die Elektroautobatterie wird genutzt, um das Eigenheim zu versorgen, um zum Beispiel den selbst produzierten Strom von Solaranlagen optimaler zu nutzen.
  • Vehicle-to-Building: Mehrere Elektroautos gleichen die Stromnutzung eines Gebäudes mit mehreren Parteien aus. 
  • Vehicle-to-Grid: Möglichst viele Elektroautos sind ans öffentliche Stromnetz angeschlossen und decken Spitzenlasten ab oder werden aufgeladen, wenn zu viel Strom produziert wird. Die Elektrofahrzeuge dienen dann als ausgleichende Komponente, um das Stromnetz stabil zu halten. 

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Ladeinfrastruktur und Ladestationen in der Schweiz

Die Schweiz verfügt inzwischen über ein dichtes Netz an Ladestationen für Steckerfahrzeuge. Allein im öffentlichen Raum sind es rund 12’500. Die alte Sorge, unterwegs liegen zu bleiben, weil der Strom aus ist, gehört definitiv der Vergangenheit an. Der Bund bietet eine interaktive Karte aller öffentlichen Ladestationen der Schweiz, ewz eine für Zürich. Die Nutzer*innen finden in Echtzeit freie Stationen zum Aufladen. Den aktuellen Ausbau des Netzes können Interessierte bei Swiss eMobility abrufen.

Zwar gibt es verschiedene Anbieter, die das Ladenetz der Schweiz betreiben, doch grundsätzlich kann man an jeder Ladestation entweder mit Kreditkarte oder einer beliebigen Ladekarte oder -App Strom tanken. «Es schadet nicht, sich bei zwei oder drei Anbietern zu registrieren, da dies kostenlos ist, aber die Tarife dadurch meist etwas günstiger werden», sagt Luc Tschumper, stellvertretender Geschäftsführer von Swiss eMobility. Hier geht’s zur App ewz mobil. Das könnte Sie auch interessieren: Das Stromnetz in Zürich ist grün – und es ist fit für die Anforderungen der E-Mobilität

Der Touring Club Schweiz (TCS) bietet eine übersichtliche Seite zum Thema Ladelösungen und Heimladestationen und was berücksichtigt werden sollte.

Neubauten werden heute in der Regel durch eine Grundinstallation technisch erschlossen, sodass bei Bedarf eine Ladestation installiert werden kann.

Schwieriger gestaltet sich das Nachrüsten von Bestandsbauten, da es keine einheitliche Regelung gibt und die Erschliessung letztlich auf Freiwilligkeit basiert. «Wir sehen aber, dass hier nun Bewegung in die Sache kommt und grössere Liegenschaftsverwalter bereits über das nötige Know-how verfügen», sagt Tschumper und fügt hinzu: «Inzwischen hat auch in der Immobilienbranche ein Umdenken stattgefunden, sodass die Elektromobilität und das Heimladen nach und nach einen festen Platz bekommen werden.» Unser Kolumnist und Energieexperte Christof Drexel hat sich ein E-Auto gekauft. Lesen Sie hier seinen Erfahrungsbericht.

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Heimladestationen sind eine Herausforderung

Zwar gibt es zahlreiche Anbieter von Wallboxen – kompakten Ladestationen für die eigene Garage, die sich relativ einfach installieren lassen. Doch Mieter*innen sowie Stockwerkeigentümer*innen brauchen für die Installation privater Ladestationen das Einverständnis der Eigentümerschaft respektive der Verwaltung. 

Der Touring Club Schweiz (TCS) bietet eine übersichtliche Seite zum Thema Ladelösungen und Heimladestationen und was berücksichtigt werden sollte.

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Klimabilanz von E-Autos im Vergleich

Von allen Antriebsarten schneidet das reine Elektroauto bei der Treibhausgasbilanz am besten ab, wie eine vielzitierte Studie des Paul Scherrer Instituts (PSI) zeigt, welche im Magazin 5232 des PSI zusammengefasst wurde. Das PSI hat eine Lebenszyklusanalyse von Fahrzeugen mit unterschiedlichem Antrieb erstellt und berechnet, wie viele Treibhausgasemissionen von der Herstellung des Fahrzeugs über den Betrieb bis hin zur Entsorgung entstehen. Ebenfalls berücksichtigt wurden die Herstellung sowie der Transport von Treibstoffen. Die verschiedenen Treibhausgase wurden in CO2-Äquivalente umgerechnet und sind in Gramm pro gefahrenem Kilometer angegeben. 

Die Resultate: 

Powernewz E-Mobilitaet Schweiz Vergleich CO2-Ausstoss

Dass das E-Auto so gut abschneidet, liegt nicht zuletzt am Schweizer Strommix. Rund 80% des in der Schweiz verbrauchten Stroms stammen laut Bundesamt für Energie aus erneuerbaren Quellen und 19% aus Kernenergie, welche praktisch keine CO2-Emissionen verursacht. E-Autofahrerinnen und -fahrer können in der Schweiz auch eine Ökostromvignette kaufen, sie steht für ökologisch produzierten Strom aus erneuerbarer Energie.

Mehr zum Thema Ökobilanz von E-Autobatterien lesen Sie im Artikel Power-Paket Batterie

Im Klimabilanz-Vergleichsrechner des TCS können Konsument*innen verschiedene Automodelle auswählen und miteinander vergleichen. 

Der Verkehrs Club der Schweiz (VCS) veröffentlicht mit Eco Auto eine übersichtliche Vergleichsseite für reine Elektroautos, aber auch Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge und weitere Antriebsarten, und bewertet die Fahrzeuge nach Energieeffizienz, Umweltbelastung der Batterie und Lärmemissionen.

Vor- und Nachteile von Elektroautos

Vorteile

  • Keine Treibhausgas-Emissionen während des Betriebs 
  • Weniger Lärmemissionen im Vergleich zu Verbrennern
  • Im Vergleich zu anderen Antriebsarten haben E-Autos die tiefsten Treibstoff- und Wartungskosten
  • E-Autos haben die höchste Energieeffizienz aller Antriebsarten
  • Über die Nutzungsdauer geringere Ausgaben

Nachteile 

  • Noch relativ teuer in der Anschaffung, obwohl es inzwischen einige Modelle im unteren Preissegment gibt
  • Weniger Reichweite als Verbrenner, allerdings werden die Batterien immer leistungsstärker, sodass dieser Nachteil kaum mehr ins Gewicht fällt 
  • Je nachdem lange Ladezeiten, wenn keine Schnellladestation zur Verfügung steht.

Lesen Sie hier mehr über die gängigsten Vorurteile gegenüber der E-Mobilität

Häufig gestellte Fragen

Wann lohnt sich ein Elektroauto in der Schweiz?

Für das Klima und die Umwelt lohnt sich ein Elektroauto bereits ab etwa 30’000 gefahrenen Kilometern, denn dann hat es die höheren Emissionen durch die Herstellung gegenüber dem Verbrenner wettgemacht. Auch finanziell lohnt sich ein E-Auto in der Schweiz, da die tieferen Kosten für Treibstoff und Wartung die tendenziell höheren Anschaffungskosten eines E-Autos über die gesamte Lebensdauer das E-Fahrzeug günstiger werden lassen als einen Verbrenner. 

Sind E-Autos günstiger als Verbrenner?

In der Anschaffung sind E-Autos tendenziell teurer als Verbrenner. Es gibt jedoch inzwischen einige günstige Modelle. Betrachtet man die gesamte Nutzungsdauer, sind E-Autos günstiger, da ihre Treibstoff- und Wartungskosten deutlich geringer ausfallen. 

Wie gross ist die Reichweite von E-Autos?

Die Reichweite von E-Autos wird immer besser und variiert je nach Modell stark. Günstige Modelle haben eine Reichweite von 200 Kilometern. Modelle der oberen Preisklasse kommen dagegen auf 400 bis 500 km.

Wie lange dauert die Ladezeit beim Elektroauto?

Je nachdem, wie schnell das eingebaute Ladegerät des Autos den Wechselstrom in Gleichstrom umwandelt, lädt ein E-Auto schneller oder langsamer. Im Schnitt verbrauchen Elektroautos 20 kWh pro 100 km. Wenn das Auto konstant mit 10 kW Leistung geladen wird, braucht es zwei Stunden für 100 km Reichweite. Schnellladestationen wandeln den Strom selber in Gleichstrom um, sodass das Auto viel schneller geladen werden kann. 

Was kostet 100 km elektrisch fahren?

Bei den aktuellen durchschnittlichen Strompreisen von 27 Rp./kWh kostet der Strom für 100 Kilometer rund 5 Franken, vorausgesetzt, Sie laden zu Hause an der Wallbox. Bei öffentlichen Ladestationen können die Preise stark variieren, weshalb es sich lohnt, vorab zu schauen, wo man am besten das Auto lädt. Zum Vergleich: die Kosten für 100 km Autofahrt mit Benzin belaufen sich momentan auf rund 10 Franken, bei einem Verbrauch von 5,5 Liter/100 km. 

Welche Antriebstechnologie ist die umweltfreundlichste?

Der elektrische Antrieb ist der umweltfreundlichste, da er keine Treibhausgas-Emissionen verursacht und der Wirkungsgrad der höchste ist. Das heisst, E-Autos sind am energieeffizientesten. 

Welcher Kanton hat die meisten Autos?

Am meisten Autos hat der Kanton Zug mit 709 Personenwagen pro 1’000 Einwohner*innen (Stand 2021). Lässt man die Einwohnerzahl ausser Acht, fahren im Kanton Zürich mit 75’000 Personenwagen am meisten Autos.